xHamster Trend Report 2020: Entwicklungen im Porno-Business

Die Erotikbranche ist einem ständigen Wandel unterworfen. Im offiziellen Trend Report 2020 wirft die Pornoseite xHamster.com einen Blick auf mögliche Entwicklungen und Veränderungen im neuen Jahrzehnt.

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Porno-Trends: Die beliebtesten Suchanfragen über Google

xHamster.com zählt zu den größten und populärsten Pornoseiten der Welt – dauerhaft am erotischen Puls der Zeit. Was wir im neuen Jahrzehnt von der Erotikbranche erwarten dürfen, hat die Seite nun umfassend untersucht. Dafür wurden Daten von 2010 bis 2019, also der vergangenen zehn Jahre, analysiert. Konkret heißt das: Man hat geschaut, welche Google-Suchanfragen zum Thema „Porno“ von Internetnutzern am häufigsten in die Tastatur getippt wurden.

Anfang des Jahrzehnts waren laut Google-Trends zum Beispiel „Softcore Porn“, „Lemon Party“, „Bukakke“ und „Celebrity Porn“ sehr beliebte Suchbegriffe. Mitte des Jahrzehnts verlagerte sich das Suchinteresse mit unter anderem „Porn for Women“, „Dominatrix“, „BBW“ und „Squirting“ in Richtung Pornos für weibliche Konsumenten. Aber auch nach „Double Penetration“, „Camgirl“ und „Gangbang“ wurde in diesem Zeitraum viel gesucht. Gegen Ende führten dann Begriffe wie „Stepmom“, „Daddy“,“Polyamory“ oder „Trans Porn“ das Ranking der häufigsten Porno-Suchanfragen auf Google an. Verschiedene Pornodarstellerinnen wie Sasha Grey, Asa Akira oder Jessica Drake sind das gesamte Jahrzehnt über viel ins Suchfenster eingegeben worden.

xHamster-Suchanfragen-decade

Welche Trends lassen sich aus den Ergebnissen ableiten? Mit +63 Prozent vermutet xHamster den größten Beliebtheitsanstieg für Lesbenpornos. Deutlich dahinter auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Pornos der Kategorien „Blackmail“ (+38 Prozent), „Gloryhole“ (+34 Prozent), „Porn for Woman“ (+30 Prozent) ) und „Fisting“ (+10 Prozent). Dass immer mehr Frauen Erotikvideos schauen, wird anhand dieser Trend-Begriffe deutlich.

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Darüber hinaus gibt es auch Porno-Genres, die im neuen Jahrzehnt vermutlich an Beliebtheit verlieren werden. Auf den vorderen Plätzen im negativen Trend-Ranking sind „Deepthroat“ mit -10 Prozent, „Creampie“ mit -11 Prozent, „Gangbang“ mit -12 Prozent, „PAWG“ mit -13 Prozent und „POV“ mit -17 Prozent.

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Generationskonflikt: Camsex statt Porno

Bei xHamster sind von jung bis alt alle Altersgruppen vertreten. Allerdings: Der Konsum ist sehr unterschiedlich. So besuchten im vergangenen Jahr nur noch rund 12 Prozent der 18- bis 24-jährigen die Seite, um sich Pornovideos anzuschauen. In den Altersgruppen der 25- bis 34-jährigen, 35- bis 44-jährigen und 45- bis 54-jährigen waren es jeweils um die 21 Prozent. Wer also mit Pornografie in Videoform das junge Erwachsenenalter durchlebt hat, während es kein erotisches Alternativangebot gab, der hält weiterhin an der klassischen Form des Konsums schlüpfriger Filme fest. Junge Erwachsene von heute, die sogenannte Generation Z, ist hingegen weniger an Pornos interessiert.

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Stattdessen erfreuten sich bei 18- bis 24-jährigen Erotik-Cams großer Beliebtheit. Auf xHamsterLive, einer Seite für heißen Camsex (von den Machern von xHamster), war mit fast 40 Prozent diese Altersgruppe am meisten vertreten. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand die Altersgruppen der 25- bis 34-jährigen mit 23 Prozent, 35- bis 44-jährigen mit 18 Prozent und 45- bis 54-jährigen mit 13 Prozent.

Age_Distribution_Cam_Consumers

Erklärung: Die Generation Z ist mit interaktiven Unterhaltungsmedien, zum Beispiel Facetime, Snapchat, YouTube oder Twitch, aufgewachsen. Interaktion wird daher auch beim Konsum erotischer Inhalte erwartet. Und genau das ermöglichen Livecams, Pornos in klassischer Form hingegen nicht.

Darüber hinaus zeigt der Trend-Report, dass die Zahlungsbereitschaft für Pornos entgegen der Erwartung vor allem bei jungen Leuten sehr ausgeprägt war. Ganze 48 Prozent, also fast die Hälfte, der Verkäufe auf xHamster Premium tätigten im zurückliegenden Jahrzehnt Nutzer unter 35. Der Umsatz durch über 45-jährige belief sich demgegenüber nur auf 18 Prozent.

Obwohl mit Anfang oder Mitte 20 das Einkommen meist geringer ist, wird also mehr Geld für Erotik-Content ausgegeben. Woran liegt das? Die Generation Z – und mit Einschränkungen auch Millenials – sind spendierfreudiger als die vorherigen Generationen. Der Geldbeutel sitzt generell lockerer. Man kann davon ausgehen, dass junge Erwachsene von heute in zunehmendem Alter und mit steigendem Einkommen noch mehr Geld für Pornografie ausgeben werden. Aus diesem Grund nimmt die Popularität von Camsex und ähnlichen Angeboten voraussichtlich immer weiter zu.

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Schwindendes Interesse an hartem Sex

Der Wunsch nach immer zügelloserer erotischer Unterhaltung scheint so langsam abzuebben. Waren Pornos mit BDSM und Analsex 2010 noch sehr gefragt, geht das Interesse immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr sind die Suchanfragen nach „BDSM“ um 25 Prozent gesunken und die nach „Anal“ um 1 Prozent. Weitere Begriffe, die mit Analsex zu tun haben, mussten ebenfalls in der Gunst der Konsumenten einbüßen. So verloren „BBW Anal“ 5 Prozentpunkte, „Amateur Anal“ 9 Prozentpunkte und „Teen Anal“ ganze 18 Prozentpunkte.

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Wenn nicht mehr auf Pornos mit hartem Sex, worauf stehen die Nutzer dann? Zwar nicht auf Blümchensex, was man im ersten Moment vielleicht vermuten könnte, dafür auf Erotik in all seinen Facetten. Die Vorstellungen von Sexualität sind in den letzten Jahren deutlich umfassender geworden – insbesondere bei der Generation Z. Beispielsweise sind Transpornos kein Tabu mehr. Gleiches gilt für offene Beziehungen. Die Gesellschaft wurde toleranter, was sich auch in den Porno-Interessen der Menschen widerspiegelt.

Ein aktueller Trend ist das sogenannte Hotwifing, bei dem es den Mann erregt, der eigenen Ehefrau beim Sex zuzuschauen. Dieses Porno-Genre konnte sich in diesem Jahr um 34 Prozent steigern. Erotikvideos mit „Cheating“ und „Cuckold„, die zwar eine ähnliche Fantasie befriedigen, aber deutlich härteren Sex zeigen, sind hingegen um 13 Prozent und 25 Prozent unbeliebter geworden. Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass Tabulosigkeit nicht mehr so gefragt ist.

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Natürlichkeit und Authentizität werden immer wichtiger

Die Zahl der Sexcam-Portale, auf denen Frauen ihre Zuschauer mit aufregenden Camshows aus den eigenen vier Wänden anheizen, steigt seit Jahren. Private Amateure sorgen gewissermaßen für die erotische Unterhaltung der ebenfalls privaten Konsumenten. Ein Trend, der auch schon längst bei Pornos zu beobachten ist und sich im neuen Jahrzehnt voraussichtlich fortsetzen wird.

Das Motto lautet „Zurück zur Natur“. Den Konsumenten ist Authentizität und ein natürliches Aussehen der Erotikdarsteller wichtiger denn je. Das in einem Porno Gezeigte, soll Sex so realistisch wie möglich abbilden. Kein Wunder, dass die Suchanfragen für „Natural Tits“ mit 200 Prozent, „Real Homemade“ mit 112 Prozent, „Big Natural Tits“ mit 86 Prozent und „Amateur MILF“ mit 65 Prozent deutlich höher sind also noch vor einigen Jahren.

Der offenere Umgang mit Sexualität zeigt sich wiederum im gesteigerten Interesse an Public Sex. „Public“ (+144 Prozent), Exposed (+121 Prozent), „Hidden Cam“ (+26 Prozent), Voyeur (+15 Prozent) und Dick Flash (+13 Prozent) sind inzwischen äußerst beliebte Suchbegriffe. Vermutlich ist der Trend zu Pornos mit „echtem“ Sex und sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit auf die Zunahme von Produktionen mit unabhängigen Amateurdarstellern zurückzuführen. Mit Sicherheit lässt sich das aber nicht sagen.

Das Smartphone ist Porno-Abspielgerät Nummer 1

Welches Gerät wird für den Konsum erotischer Inhalte am meisten genutzt? Auch damit beschäftigt sich der xHamster Trend Report. Das Ergebnis: 80 Prozent der Leute schauen sich Pornos auf dem Smartphone an. Der Desktop-PC wird dafür kaum noch genutzt. Allein 2019 beträgt der Rückgang von Pornositzungen auf dem Desktop-PC 19 Prozent. Mit -29 Prozent schauen sich auf dem Tablet ebenfalls nur noch sehr wenige Pornovideos an.

Trotzdem sind viele Websites für Erwachsenenunterhaltung noch nicht für Mobilgeräte optimiert. Da der Trend zu Pornos auf dem Smartphone jedoch zweifelsfrei auch die kommenden Jahre anhalten wird, werden die Seitenbetreiber über kurz oder lang nicht drum herum kommen, ihre Plattform handytauglich zu machen.