Rinsing: Erotische Selfies gegen Geld und Geschenke

Rinsing ist ein aktuelles Phänomen, bei dem junge Frauen im Internet mit ihrem Körper auf einfache Weise Geld verdienen können. Alles was sie tun müssen, ist Nacktbilder oder erotische Videos an spendable Herren zu versenden. Diese lassen den Damen im Gegenzug großzügige Geld- und Sachgeschenke zukommen.

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Was ist Rinsing?

Erfolgreich werden junge, hübsche Frauen mit Rinsing dann, wenn sie auf vielen verschiedenen Social Media Kanälen aktiv sind.

Dort posten sie regelmäßig attraktive Bilder und Selfies von sich. Versehen mit passenden Hashtags und flotten Sprüchen, können sie sich damit in der Regel relativ schnell eine große Anzahl an Followern aufbauen.

Unter diesen Followern befinden sich meist auch einige Männer, die Interesse an Nacktbildern von den Frauen haben. Um solche Fotos zu erhalten, schlüpfen sie in die Rolle des Sugardaddys.

Die Frauen posten nämlich neben ihren Selfies auch immer wieder Produkte, die sie gerne besitzen möchten. Männliche Follower zeigen sich dann spendabel und schenken ihren Angebeteten diese Produkte.

Über Amazon-Wunschlisten und ähnliche personifizierte Einkauflinks ist eine solche Aufmerksamkeit unkompliziert und schnell überreicht.

Als „Dankeschön“ erhalten die Sugardaddys über Privatchats freizügige FSK18-Bilder von den Frauen zugesendet.

Zu einem echten Sextreffen in der realen Welt kommt es dabei fast nie, Rinsing läuft normalerweise komplett digital ab.

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Erfolgsbeispiel aus Großbritannien

Dass Rinsing für Frauen sehr lukrativ sein kann, zeigt ein Beispiel aus Großbritannien. Dort laden drei Schwestern unter dem Namen „Selfiebrookssisters“ heiße Fotos auf Instagram hoch, die sie in sexy Posen zeigen.

Lucy (28), Sophie (28) und Stacie Brooks (25) locken damit zahlreiche zahlungswillige Männer an, die ihnen bereits Luxusartikel im Gesamtwert von über 100.000 Euro zukommen ließen. Die teuren „Geschenke“ sind vielfältig – von Kleidungsstücken über Make-up bis hin zu Computerhardware.

Die Sugardaddys erwarten meist keine Gegenleistung von den drei Damen, die hauptberuflich einen Beauty Salon führen. Nach eigenen Angaben chatten oder telefonieren die Schwestern hin und wieder mit ihren Verehrern und flirten bis zu einer bestimmten Grenze.

Die drei sind übrigens zufällig zum Rinsing gekommen: Alles begann im Jahr 2010, als Lucy auf Twitter einige sexy Selfies von sich veröffentlichte. Daraufhin wollte ihr ein entzückter Nutzer eine Flasche Parfum zukommen lassen. Mit der Zeit wurden es immer mehr Männer, die ihr Geschenke machen wollten. Lucy dachte sich „Warum nicht?“ und eröffnete eine Amazon Geschenkliste, die ihre Verehrer fortan „abarbeiten“ konnten.

Im Jahr 2013 postete sie dann erstmals ein Bild mit ihren beiden Schwestern – die Nutzer drehten regelrecht ab und die drei wurden mit einer Flut an Geschenken überhäuft. Die „Selfiebrookssisters“ waren geboren.

Rinsing = digitale Prostitution?

Die Selfiebrookssisters und andere Rinsing-Girls sind immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, sie würden sich prostituieren. Zwar nicht in der realen Welt, aber durchaus in der digitalen.

Fakt ist, dass die jungen Frauen beim Rinsing durch den bewussten Einsatz ihres Körpers Geschenke ergattern. Sie werden von ihren Sugardaddys zum Großteil auf ihr Äußerliches reduziert und bedanken sich bei diesen meist mit freizügigem Bildmaterial oder erotischen Flirts im Chatroom.

Damit könnte das Rinsing als eine Art Vorstufe zur Prostitution gesehen werden, bei dem junge Frauen erfahren, wie sie ihren Körper gezielt gegen Geld und Luxusartikel tauschen können.

Mit Sicherheit unterschätzen einige von ihnen die Risiken und Gefahren dabei, wenn sie fremden Menschen Nacktfotos von sich zukommen lassen oder sich generell freizügig im Netz präsentieren.

Allerdings gibt es auch klare Unterschiede zwischen Rinsing-Girls und herkömmlichen Prostituierten.

Girls können mit Rinsing Geld verdienen

Prostituierte bieten Dienstleistungen an und verfügen damit über ein Businessmodell, mit dem sie ein Stück weit ihr Einkommen planen können. Ein Rinsing-Girl kann dagegen nicht mit festen Einnahmen planen. Sie kann zwar subtil auf ihre Wünsche hinweisen, aber ob jemand bereit ist, ihr diese zu erfüllen, bleibt stets unkalkulierbar.

Da es beim Rinsing nie zum Sex oder einem realen Treffen kommt, bleibt auch die „Leistung“ eines Rinsing-Girls im Vergleich zum klar definierten Angebot einer Prostituierten schwammig.

Von einer Dienstleistung im klassischen Sinne kann hier jedenfalls keine Rede sein, da es den jungen Damen letztlich selbst überlassen bleibt, ob und in welcher Form sie sich für „Geschenke“ (nicht für Lohn) ihrer Sugardaddys revanchieren möchten.

Auch Sugardaddys und klassische Freier unterscheiden sich in diesem Fall.

Erstere können sich beim Rinsing einer Dame gegenüber in der digitalen Welt spendabel zeigen, ähnlich wie wenn sie im echten Leben ihrer Angebeteten einen Drink ausgeben würden. Ob sie dafür etwas „zurückbekommen“ bleibt aber immer ungewiss.

Daher erinnert das Ganze hier eher an ein Spiel, bei dem die Männer freizügige Bilder und Chatkonversationen „gewinnen“, aber durchaus auch leer ausgehen können.

Ein Freier bei einer Prostituierten hat dagegen in der Regel immer „Glück“ und erhält gegen Bezahlung einer festgelegten Geldsumme sofort das, was er möchte.

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Die Rinsing-App

Mittlerweile wurde der Rinsing-Trend auch in Form einer gleichnamigen App für iOS und Android aufgegriffen. Sie kann über den App Store bzw. Google Play heruntergeladen werden.

Die App ist in erster Linie an ältere, solvente Männer gerichtet, die optisch vielleicht nicht ganz an Ryan Gosling und andere Schönlinge herankommen.

Diesen Männern soll die App ermöglichen, in Kontakt mit jungen, hübschen Ladies zu treten. Das hat allerdings seinen Preis: Für jede Konversation, die sie mit einem Rinsing-Girl starten, müssen die Nutzer Coins zahlen.

Rinsing-App

Die Coins werden von den Damen gesammelt und später als echtes Geld ausgezahlt. Entsprechend willig lassen sich die Frauen auf die Chats mit den Männern ein, können sie so beim Sexting bares Geld verdienen.

Eine weitere Verdienstmöglichkeit haben die Rinsing-Girls, wenn sie den Männern Bilder oder Videos von sich über die App senden. Dabei sind nur Selfies oder Videos möglich, die mit der App live aufgenommen werden. Das Versenden von älteren Medien aus der Galerie ist nicht möglich.

Auf diese Weise erhalten die Männer nur authentisches, live erstelltes Material. Dadurch ist auch die Möglichkeit sehr gering, dass sie es mit einem Fake-Girl zu tun haben.

Auch das Thema Datenschutz wird bei der Rinsing-App großgeschrieben: Sämtliche Chatverläufe werden nach Konversationsende gelöscht und erhaltene Bilder und Videos können nicht in Galerien gespeichert werden.

Unser Fazit zu Rinsing

Junge Frauen können sich durch das Posten und Versenden von sexy Bildern einen durchaus lukrativen Nebenerwerb aufbauen.

Das Potential ist riesig und theoretisch können Rinsing-Girls noch viel mehr von ihren Sugardaddys ergattern als nur Luxus-Produkte. Wenn sie bspw. Bilder von ihrem Traumurlaubsort posten, wäre es doch denkbar, dass ein solventer Herr eine Urlaubsreise dorthin spendiert. Oder wenn die Frau öffentlich zu Sorgen über ihre Gesundheit schreibt, dann gibt es womöglich jemanden, der das liest und eine Krankenversicherung für sie bezahlt. Vieles ist denkbar.

Blondine beim Rinsing

Auch für Männer bietet Rinsing besondere Reize: Wen professionelle Bilder von Erotikmodellen oder Prostituierten langweilen, der kann als Abwechslung via Rinsing intime Fotos junger Frauen von nebenan sammeln.

Zudem kann das Prinzip „Schenken und eventuell belohnt werden“ durchaus spannend sein. Es ist jedes Mal ungewiss, ob und in welcher Form sich die Frau für ein Geschenk bedanken wird.

Die oben genannte App greift den Rinsing-Trend auf und professionalisiert ihn in gewisser Weise. Durch das Coins-System entfernt sie sich vom Geschenke-Prinzip und monetarisiert Konversationen und das Versenden von Medien vollständig.

Zudem entfällt durch das Schaffen einer eigenen App-Community das Durchforsten von Social-Media-Kanälen nach potentiellen Rinsing-Damen. Das mag die Sache vereinfachen. Zugleich wird damit aber auch der Reiz vernichtet, eine gewöhnliche Frau auf Facebook und Co. zu umwerben und zum Rinsing zu bewegen.