Bibis Booty Palace: Pornostar Fiona Fuchs parodiert bekannte YouTuberin

Fiona Fuchs, Gewinnerin des Venus Awards 2019 als „Newcomer Shootingstar“, ist den Meisten dank ihrer aufregenden Kurven und prickelnden Erotikfilme ein Begriff. Jetzt geht die 23-Jährige Kölnerin neue Wege. Sie produzierte gemeinsam mit ihrer Agentur Pornagent ihr erstes eigenes Musikvideo. Das Ganze in Form einer Pornoparodie auf Deutschlands wohl bekannteste YouTuberin Bianca Heinicke, besser bekannt als BibisBeautyPalace.

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Bereits zu Beginn der Zusammenarbeit mit Pornagent kam das Thema „Pornoparodie“ des Öfteren auf. Marlon Faust, Mitbegründer der Agentur hatte bereits Erfahrungen mit Parodien. 2015 veröffentlichte er mit seiner damaligen Drehpartnerin Luna Love die YouTube-Pornoparodie „Doggy Bi“. Der Erfolg sprach für sich.

Bei der Planung für „Bibis Booty Palace“ wurde schnell klar, das Musikvideo soll nicht nur unterhalten. Vielmehr sollte es auch einen gesellschaftskritischen Aspekt aufweisen, der zum aktuellen Geschehen passt.

„Ich war von Anfang an begeistert von der Idee“ erzählt Fiona Fuchs. Besonders der humoristische Aspekt, aber auch die Möglichkeit sich darstellerisch neu auszuprobieren faszinierten sie von Beginn an. So ging es für die 23-jährige Pornodarstellerin im Oktober 2019 zum erste Mal in ein Berliner Tonstudio. „Ich bin zwar kein herausragendes Gesangstalent“ sagt sie über sich, „aber die Gelegenheit einmal einen Song professionell aufzunehmen wollte ich mir nicht entgehen lassen“.

„Sich selbst nicht so ernst nehmen“ lautet Fionas Lebensmotto und das zeigt sie nicht nur im Musikvideo „Bla bla (Es ist halt wie es ist)“, sondern auch auf ihrem sexy Instagram Account, auf dem sie ihre Follower regelmäßig über ihr Leben und vor allem auch ihre kleinen und großen alltäglichen Missgeschicke auf dem Laufenden hält. „Mir persönlich ist das auch einfach wichtig. „Die Leute sollen mich so sehen wie ich bin, also auch den Menschen hinter der Pornodarstellerin.“

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Gesellschaftskritik und Porno, geht das?

Influencer sind aus der heutigen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Gleichwohl viele, oft junge Menschen folgen und orientieren sich an YouTube – Channels wie BibisBeautyPalace. Mit Views und Produktkäufen unterstützen Konsumenten bewusst oder unbewusst ihre Stars.

Egal ob Schminktipps oder Fashionhauls, bei jedem Video verdienen YouTuber wie Bianca Heinicke. Zusätzlich zu den Werbeeinnahmen auch durch Affiliate-Links, die ihnen einen prozentualen Anteil am ausgegebenen Geld ihrer Fans sichern. Da darf es auch mal etwas teurer werden. So werden bei BibisBeautyPalace Gegenstände aus Gold getestet, das teuerste Wasser der Welt getrunken (100 € pro Liter) oder der teuerste Lippenstift der Welt benutzt (85€ pro Stück).

Immer wieder ist im Song die Passage „kauf mein Zeug, ich will dein Geld“ zu hören. Fiona sieht diese Aussage auch selbstkritisch, schließlich nehme auch sie das nicht aus. „Auch ich verdiene mein Geld damit, dass Leute mein Zeug kaufen“. Trotzdem stellt die Amateur-Pornodarstellerin auch immer wieder kostenlosen Content zur Verfügung und hängt zum beantworten von Nachrichten gerne mal den halben Tag am Handy. Ihre Fans sind ihr wichtig, sagt Fiona Fuchs, denn sie seien ein Hauptgrund dafür, dass sie heute so erfolgreich ist. „Wertschätzung ist für mich, egal in welcher Beziehung, das Wichtigste. Deshalb versuche ich auch immer was zurück zu geben und vor allem niemanden zu verarschen.“

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Im Song „Bla bla (es ist halt wie es ist)“ soll die Aussage „kauf mein Zeug, ich will dein Geld“ vor allem auf den mediengesteuerten Konsumwahnsinn aufmerksam machen, dem nach Fionas Meinung besonders Jugendliche, als leicht zu beeinflussende Zielgruppe, schnell zum Opfer fallen. Eine besondere Problematik erkennt die Amateur-Pornodarstellerin in der „Vergötterung“ und dem Nacheifern ihrer Idole. Besonders deutlich wird dies vor allem in Drogerien, in denen mittlerweile fast jede bekannte Beauty-YouTuberin ihre eigene Produktreihe zu überdurchschnittlichen Preisen verkauft und vor denen sich junge Mädchen nicht nur bei Neuerscheinungen tummeln.

Werbung, Werbung, Werbung

Schaut man sich Videos auf BibisBeautyPalace an, sieht man vor allem eins, Werbung. Auch während dem Hauptvideo erscheinen immer wieder eingeschnittene Werbeclips für die eigenen Produkte. Dazu kommt die tatsächliche Werbung, die in einem 10 Minuten Clip bis zu vier Mal das Video unterbricht (Popups nicht eingerechnet).

Aber auch das offensive Bewerben von Produkten großer Firmen betrachtet Fiona eher skeptisch und sagt: „gerade in diesem Zusammenhang sind manche Formate in den vergangenen Jahren eher zu Dauerwerbesendungen geworden. Diese werden allerdings als Produkttests verkauft.“ Für Fans sei dies kaum zu unterscheiden. „Ich bin der Meinung, dass echte Tests einer objektiven Bewertung nach tatsächlicher Leistung zugrunde liegen sollten. Das Bestreben Werbepartner glücklich zu machen muss zweitrangig sein.“

Besonders durch ihre Authentizität fällt Bianca Heinicke auf. Macht sie zum Beispiel Werbung für Gelnägel, scheint es als würde man einer guten Freundin über die Schulter schauen. Das es sich bei der gezeigten Marke um einen Werbepartner handelt, wird nur ganz klein, links oben in der Ecke als „Unterstützung“ deklariert. Dadurch ist für den normalen Zuschauer nicht direkt ersichtlich, ob es sich um Werbung, beziehungsweise Productplacement, oder um eine echte persönliche Erfahrung und Empfehlung handelt.

bibis-booty-palace-fiona-fuchs-1Allein gegen BibisBeautyPalace, oder gar gegen Bianca Heinicke persönlich richtet sich Fionas Kritik allerdings nicht. „Ich kannte sie bis zum Start des Projekts mit meiner Agentur gar nicht“ sagt die Pornodarstellerin. Auch findet sie, keiner sollte umsonst arbeiten, aber Ehrlichkeit und Transparenz sollte sich jeder erhalten, so Fiona.

Fans von BibisBeautyPalace haben bislang nicht reagiert, aber das sei auch definitiv nicht die Zielgruppe, die sie ansprechen wolle, so Fiona Fuchs.

Anders sieht es auf ihrem YouTube Kanal „Talentfrei TV“ aus, den sie mit Freundin und Kollegin Liah Lou betreibt. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden unseren Kanal frei von Pornographischem zu halten“ erklärt Fiona Fuchs. Viel mehr ist der Kanal als zusätzliches Medium für Fans und „Interessierte“ entstanden. „Wir wollen unseren Fans damit die Möglichkeit geben uns fernab jeglicher Erotik kennen zu lernen“, sagt die Pornodarstellerin. Anders als manche glauben, interessieren sich viele User nämlich nicht nur für ihre Filme, sondern auch für Fiona Fuchs selbst. Platz für Spaß und Selbstironie bietet der Kanal alle Male und wird ohne jegliche Absicht einer Gewinnerzielung als reines Hobby betrieben, so Fiona Fuchs.

Anders sieht das bei anderen Pornodarstellerinnen aus, die sich auf YouTube positionieren. Hier geht es deutlich mehr um Sex und Erotik. „Nicht schlimm“ findet das Fiona. Sie erklärt: „Viele meiner Kolleginnen, die ich kenne, nutzen YouTube eher als zusätzliches soziales Medium, in dem sie eine teils privatere Seite von sich zeigen. Auch Videos zur sexuellen Aufklärung sind keine Seltenheit.“ Die Intention sei es meistens nicht Geld mit YouTube zu verdienen. Die strengen Richtlinien lassen wenig bis keinen Raum zum bewerben pornographischer Seiten. Auch werden die Videos ihrer Kolleginnen zum größten Teil als FSK 16, bzw. 18 gekennzeichnet und können somit sowieso nicht monetarisiert werden.

Natürlich gebe es auch Pornodarstellerinnen, die YouTube für Influencer-Marketing nutzen, räumt Fiona Fuchs ein. An sich finde sie daran auch nichts auszusetzen, nur muss Authentizität und Ehrlichkeit gegeben sein. „Jemand der mir erzählen will, dass das die beeeeste Haarkur ever ist, sollte zum einen natürlich Haare haben und zum anderen besagte Kur wirklich ausprobiert und für sehr gut befunden haben.“ Anders als bei herkömmlicher Werbung mit Schauspielern haben Influencer den großen Vorteil, dass ihnen ihre Fans vertrauen. „Damit sollte man verantwortungsbewusst umgehen“, so Fiona Fuchs.

Wer ist ehrlicher? Porno- oder YouTube-Star?

Auf den ersten Blick scheint es eine große Kluft zwischen Pornostar und YouTube-Influencer zu geben. Bei genauerer Betrachtung fallen allerdings durchaus Parallelen auf. Reichweite, Fans und am Ende natürlich Geld. Kann man pauschal sagen, dass jeder, der Geld durch seine Fans erzielt unehrlich ist? Für Fiona Fuchs ist klar: „Ich denke nicht, dass man Ehrlichkeit oder Authentizität an der Berufsbezeichnung festmachen kann. Das hängt vom individuellen Auftreten, sowie von der Absicht ab.“ Die Pornodarstellerin vertritt die Meinung, dass man durchaus auch Geld mit seiner Arbeit verdienen sollte. Wichtig sei die Intention. Man müsse hinter seinem Produkt stehen, der finanzielle Aspekt allein sollte nicht ausschlaggebend sein. Des Weiteren sagt die Pornodarstellerin: „Ein Porno kann genauso gestellt sein wie ein Post über ein Kosmetikprodukt. Unsere Parodie ist das beste Beispiel. Authentischer Sex ist etwas anderes. Porno oder Post/YouTube-Video – beides kann sowohl authentisch als auch gestellt sein.“

Einen großen Unterschied sehe sie allerdings in der Zielgruppe. Gerade junge Menschen sind ihrer Meinung nach leichter beeinflussbar und hinterfragen weniger..

Geht es humoristisch weiter?

Das Feedback zu Bibis Booty Palace war laut Fiona Fuchs bisher fast durchweg positiv. Besonders freut sie sich darüber, dass viele Kommentatoren die gesellschaftskritische Botschaft verstanden haben und nicht nur „gucken und wixxen“. Auch in Zukunft möchte sie ihrer Linie treu bleiben und mit viel Witz und Humor neue Projekte mit ihrer Agentur Pornagent starten. „Vielleicht im Bereich Politik, aber da möchte ich noch nicht zu viel verraten“ sagt sie abschließend.

Das Video „Bibi's Booty Palace – Bla Bla (es ist halt wie es ist)“ kann bei Pornhub angesehen werden


Interview mit Fiona Fuchs: „Es ist schön zu sehen, dass eine Pornoparodie mit gesellschaftskritischen Botschaften so gut ankommt“

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In deinem neuen Video Bibi's Booty Palace parodierst du die YouTuberin Bibi, die mit ihrem Kanal „BibisBeautyPalace“ ein Millionen-Publikum erreicht. Wie kam es dazu?

Fiona Fuchs: Meine Agentur Pornagent spielte schon länger mit dem Gedanken, das erste existierende Porno-Musikvideo in Form einer Parodie zu drehen. Bereits zu Beginn unserer Zusammenarbeit kam das Thema öfter auf. Ich war direkt begeistert von der Idee, weil ich mich gerne darstellerisch ausprobiere. Ich bin zwar kein herausragendes Gesangstalent, aber die Gelegenheit, einmal einen Song in einem Tonstudio aufzunehmen, wollte ich mir nicht nehmen lassen.
Die Verknüpfung von Porno und Parodie hatte ich noch nie gesehen, konnte es mir aber gut vorstellen. Besonders reizte mich daran der humoristische Aspekt. Somit haben wir unsere Pläne dann intensiviert und realisiert.

Im Video singst du von „Kauf mein Zeug, ich will dein Geld“. Worauf möchtest du damit aufmerksam machen?

Fiona Fuchs: Erstmal sei natürlich gesagt, dass diese Aussage mich nicht ausnimmt. Auch ich verdiene mein Geld, indem Leute mein „Zeug“ kaufen.

In diesem Kontext wollen wir aber vor allem auf den mediengesteuerten Konsumwahnsinn, dem besonders Jugendliche leicht zum Opfer fallen aufmerksam machen. Durch die fortschreitende Digitalisierung ist es uns doch fast nicht mehr möglich Produktplatzierungen und Influencer nicht wahrzunehmen. Leicht zu beeinflussende Menschen, wozu wir definitiv Minderjährige zählen, vergöttern ihre Online-Idole und sind bestrebt, diesen nachzueifern. Selbst wenn dies bedeutet neben den beworbenen Produkten großer Firmen auch die eigenen Produktreihen besagter Influencer, zu oft sehr hohen Preisen zu kaufen. Manche Formate sind in den vergangenen Jahren eher zu Dauerwerbesendungen geworden. Diese werden allerdings als Produkttests verkauft. Ich bin der Meinung, dass diese einer objektive Bewertung nach tatsächlicher Leistung zugrunde liegen sollte. Das Bestreben Werbepartner glücklich zu machen sollte zweitrangig sein.

Du deutest auch an, dass Bibi oder Influencer im Allgemeinen sich nicht wirklich für ihre Fans interessieren sondern es ihnen mehr um die Kohle geht. Wie ist das bei dir, wie wichtig sind dir deine Fans?

Fiona Fuchs: Spätestens seit „Influencer“ eine anerkannte Berufsbezeichnung geworden ist, sollte man als Konsument immer im Hinterkopf behalten, dass die Anpreisung von Produkten und Dienstleistungen auf irgendeine Art vergütet wird. Je mehr Produkte eine einzelne Person bewirbt, desto unglaubwürdiger wird sie in meinen Augen. Ich glaube niemandem, dass dies die beeeeeste Haarkur ever ist, wenn sie gerade frisch ausgepackt und nicht getestet wurde und die gleiche Aussage eine Woche vorher noch über ein anderes Produkt getroffen wurde.

Meine Fans sind ein Hauptgrund dafür, dass ich heute hier bin. Ich verdanke ihnen viel und das möchte ich ihnen mit privaten Einblicken und auch viel kostenlosem Content, zum Beispiel auf meinen Social-Media Profilen zurückgeben. Ich hänge alleine zum Nachrichten schreiben den halben Tag am Handy und pflege zu einigen Fans auch sehr gute, intensive „Beziehungen“. Das finde ich tatsächlich auch sehr schön, mal den Menschen dahinter kennen zu lernen, so wie sie auch mehr über mich als Person erfahren möchten. Generell ist mir beidseitige Wertschätzung sehr wichtig.

Gab es schon eine Reaktion von Bibi oder ihren Fans?

Fiona Fuchs: Eine Reaktion von Bibi oder ihren Fans haben wir bisher nicht wahrgenommen. Die Parodie ist auch nicht aus einer Antipathie Bibi gegenüber entstanden. Der Song ist lediglich das Medium zur Vermittlung unserer gesellschafskritischen Botschaften.

Unter meinen Followern kam allerdings häufiger die Frage auf, was „Bibi mir getan hat“. Darüber musste ich jedes Mal schmunzeln, weil ich „Bibis Beauty Palace“ das erste Mal bei YouTube eingegeben habe, als wir das Projekt gestartet haben. Bis dato kannte ich ihren Song auch nicht.

Bist du selbst auch auf YouTube aktiv?

Fiona Fuchs: Ich bin bei YouTube als Duo mit meiner Freundin und Kollegin Liah Lou unter dem Namen „Talentfrei TV“ unterwegs. Wir haben den Channel ohne die Absicht der Gewinnerzielung ins Leben gerufen. Er ist ein Hobbyprojekt, um das wir uns in unserer Freizeit kümmern. Wir wollen unseren Fans damit die Möglichkeit geben, uns fernab von Erotik kennenzulernen. Selbstironie wird bei uns großgeschrieben. Viele User interessiert das Menschliche und immer nur nackt sein oder über Sex reden ist ja auch langweilig, zumindest für uns.

Es gibt auch deutsche Pornodarstellerinnen die bei YouTube Videos veröffentlichen und sich auch als Influencer zu positionieren versuchen. Was hältst du davon?

Fiona Fuchs: Viele meiner Kolleginnen, die ich kenne, nutzen YouTube eher als zusätzliches soziales Medium, in dem sie eine teils privatere Seite von sich zeigen. Auch Videos zur sexuellen Aufklärung sind keine Seltenheit. Ich glaube die Intention ist hier nochmal eine andere, allein schon dadurch, dass auf YouTube nicht einfach für Pornos geworben werden darf. Allgemein denke ich, sollte man nur nicht so blauäugig sein zu glauben, jedes Unternehmen toleriere eine Pornodarstellerin als Werbegesicht.

Gerade im Bereich Influencer-Marketing finde ich Authentizität wichtig. Andernfalls könnten Unternehmen ja auch einfach Models oder Schauspieler beauftragen. Ich habe selbst schon Anfragen von Unternehmen bekommen, in denen mir eine Provision auf Verkäufe angeboten wurde. Ich hätte dafür Kosmetikprodukte bewerben sollen. Da lache ich jedes Mal laut. Kosmetikprodukte?! Ich bin Pornodarstellerin und der Anteil meiner weiblichen Follower liegt bei unter fünf Prozent. Ich wurde in den letzten eineinhalb Jahren kein einziges Mal gefragt, wie ich mein Gesicht pflege. Und warum? Weil es augenscheinlich niemanden interessiert.
Ich habe bei anderen Mädels aber auch schon Kooperationen gesehen, die ich passend finde, weil eine Verbindung zu den beworbenen Produkten oder Dienstleistungen besteht.

Wer ist am Ende ehrlicher bzw. authentischer: Pornostars oder Influencer und weshalb?

Fiona Fuchs: Ich denke nicht, dass man Ehrlichkeit oder Authentizität an der Berufsbezeichnung festmachen kann. Das hängt vom individuellen Auftreten sowie von der Absicht ab.

Will ich etwas vermarkten, das ich persönlich vertreten kann oder ist der monetäre Anreiz die einzige Intention? Oder von beidem ein bisschen? Diese Fragen lassen sich auf beide Berufe übertragen. Natürlich wollen beide Geld verdienen. Außerdem kann ein Porno genauso gestellt sein wie ein Post über ein Kosmetikprodukt. Unsere Parodie ist das beste Beispiel. Authentischer Sex ist etwas anderes. Porno oder Post/YouTube-Video – beides kann sowohl authentisch als auch gestellt sein.

Einen großen Unterschied sehe ich im Alter der jeweiligen Zielgruppe. Der käufliche Content von Pornodarstellern richtet sich ausschließlich an ein volljähriges Publikum. Über das Urteilsvermögen von Minderjährigen gehen die Meinungen bekanntlich auseinander, aber ich persönlich fühle mich wohler dabei, eine Zielgruppe von 18+ anzusprechen. Ich habe nicht das Anliegen, mich jemandem aufzudrängen. Entweder man mag meinen Content oder eben nicht.

Was sind deine nächsten Pläne, können wir mit noch mehr Parodien rechnen?

Fiona Fuchs: Das Feedback zu Bibi‘s Booty Palace war bisher fast ausschließlich positiv. Es gab wirklich nur eine Handvoll negativer Kommentare. Es ist schön zu sehen, dass eine Pornoparodie mit gesellschaftskritischen Botschaften so gut ankommt.

Mir selbst hat das Projekt so viel Spaß gemacht, dass ich mir durchaus vorstellen kann, etwas Ähnliches in Zukunft nochmals umzusetzen, vielleicht im Bereich Politik, aber da möchte ich noch nicht zu viel verraten.